Mapuche seit 50 Tagen im Hungerstreik

21. Dezember 2009

China präsentiert sich als neue Weltmacht


In Kopenhagen hat sich eine neue Weltordnung gezeigt. China war der mächtigste Spieler und ließ das Bild von den Amerikanern als globale Nummer eins verblassen. Barack Obama bekam das zu spüren.



China ist eine uralte Macht und Chinesen kennen sich mit Herrschaftssymbolen aus. Aber selbst für einen Staat wie China war es eine ungewöhnliche Machtdemonstration. Ministerpräsident Wen Jiabao residierte in einem Hotel außerhalb des Konferenzzentrums.
Zweimal musste US-Präsident Barack Obama , der immer noch gern als der mächtigste Mann der Welt bezeichnet wird, am Freitag das Bella Center verlassen und bei Wen vorsprechen, um den Klimagipfel irgendwie zu retten. Beim zweiten Mal ließ Wen Obama sogar warten, nach Angaben aus internationalen Verhandlungskreisen über eine halbe Stunde. Er habe noch andere Gesprächspartner, ließ Wen ausrichten.
Wen Jiabao und Hillary Clinton: Die Westmächte taten sich schwer ... Wen Jiabao und Hillary Clinton: Die Westmächte taten sich schwer mit dem selbstbewussten Chinesen
Ins Konferenzzentrum ging Wen nur einmal, um vor der Vollversammlung Chinas Sicht der Dinge darzulegen. An den Verhandlungen in der 25er-Gruppe nahm er anders als Obama, Kanzlerin Angela Merkel oder Brasiliens Präsident Jose Ignacio Lula da Silva nicht teil. Und Wens Vertreter dort verschwand am Freitag um 16 Uhr und kam erst um 20.30 Uhr zurück - offenbar ohne Begründung.
"Es zeigt sich ein selbstbewusstes China", sagte Merkel in der Nacht zum Samstag vor ihrem Rückflug nach Berlin. Selbstbewusst war China allerdings schon lange. Chinesische Diplomaten galten in Berlin schon lange als eher rüde. Aber ihre manchmal harschen Interventionen beschränkten sich früher auf Themen wie die Ein-China-Politik und Tibet.
Je mächtiger sie wirtschaftlich wurden, umso mehr drängte der Westen China, sich auch für andere Themen mit verantwortlich zu fühlen. Auch Merkel versuchte in ihren Gesprächen mit Wen und Staatspräsident Hu Jintao immer wieder, Chinas Führung nicht nur beim Thema Klima von einer aktiveren Rolle zu überzeugen.
China hat das ernst genommen, aber nicht ganz so, wie sich das viele im Westen vorgestellt haben. Seit einigen Jahren nutzt China seine alten Kontakte zur rund 130 Staaten umfassenden Gruppe der G77, also der Entwicklungsländer, um weltweit Verbündete zu haben. Hier

Keine Kommentare: