Mapuche seit 50 Tagen im Hungerstreik

10. November 2009

Der chilenischen Regierung setzt auf Gewalt anstatt auf Dialog mit den Mapuche - Gefährliche Gewalt-Spirale eingefädelt


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist in grosser Sorge über die Verschärfung des Konflikts zwischen Mapuche-Gemeinden und chilenischem Staat. Beinahe jeden Tag erreichen uns neue Informationen über Gewalt, Folter und illegalen Festnahmen und indigene Medien berichten mit besorgniserregender Regelmäßigkeit über neue Auseinandersetzungen mit der Polizei, von Verletzten und leider auch Toten.

Besondere Sorge macht der Anstieg der Polizeigewalt gegen Kinder und Jugendliche, wie auch von der chilenische Menschenrechtsorganisation Observatorio Ciudadano (Bürgerliche Beobachtungsstelle) berichtet wird. Das Observatorio Ciudadano hat am Mittwoch der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet einen Brief übergeben, in dem mehrere Fälle von Polizeigewalt gegen Minderjährige dokumentiert werden, darunter auch der Fall eines 14-jährigen Mapuche-Jungen, der zuerst von der Polizei angeschossen wurde, dann auf einen Polizeihubschrauber geladen wurde und, als der Hubschrauber in der Luft war, bedroht wurde, hinunter geworfen zu werden sollte er nicht die Namen derer nennen, die zu diesem Zeitpunkt an einer Protestaktion im Fundo Santa Lucía beteiligt waren. Hier kannst du weiter lesen.

9. November 2009

Die Situation im Süden Chiles ist mehr als unübersichtlich. Die Nachrichten aus dem Mapuche- Land überschlagen sich.

Erst Ende letzter Woche veröffentlichte das Diario Austral auf seiner Homepage die Nachricht von einem weiteren getöteten Mapuche. Fast parallel dazu erklärte die radikalere Gruppierung der Mapuche, die Coordinadora Arauco- Malleco dem chilenischen Staat den Krieg und überfiel einen Lastwagen eines Forstunternehmens, die auf traditionellem Mapuche- Land Holzschlag betreiben.

Diese Meldungen ließen auch die deutsche Presse aufhorchen, jedoch durch einige Übersetzungsfehler und die Falschmeldung über den vermeintlichen Toten waren Grund für noch mehr Verwirrung. Der mutmaßliche Tote wird zur Zeit in einem Krankenhaus behandelt, jedoch gibt es über die Ursache der Verletzungen noch immer widersprüchliche Aussagen. Fakt ist jedoch die Erhöhung der gewaltsamen Hausdurchsuchungen in Mapuche- Gemeinden durch die chilenische Polizei. Bei vielen dieser gewaltsamen Polizeiaktionen wird auf Frauen, Kinder und ältere Personen keine Rücksicht genommen. Organisationen wie die Gesellschaft für bedroht Völker(GfbV) äußerte sich besorgt über das Ausmaß dieser schonungslose Behandlung der Mapuche während der Auseinandersetzung mit der Polizei.
Aufsehenerregend war der Fall eines 14- jährigen Mapuche Jungen, der mit einem Polizeihubschrauber weggeflogen wurde. Im Hubschrauber wurde ihm angedroht aus diesem geworfen zu werden, wenn er nicht die Namen von Landbesetzern preisgeben würde.
Auch die Landbesetzungen durch die Mapuche haben in den letzten Monaten zugenommen und ihre Todesopfer auf Seiten der Indigenen gefordert. Erst im August diesen Jahres ermordete die Polizei einen erst 24- jährigen Mapuche- Landbesetzer bei der Flucht durch einen Schuss in den Rücken.

Die Mapuche im Visier.